Willkommen zu meinem vierten Blogartikel zum Thema CSR-Events. Im letzten Artikel haben wir uns angeschaut, welche Budgets zur Finanzierung von CSR-Events genutzt werden können. Heute führe ich ein Interview mit Lars Friedmann – Project Manager Customer Care und CSR-Beauftragter bei Thermo Electron LED GmbH.
Ich hatte das Vergnügen, Lars Friedmann und seinen Kollegen Christoph Werner bei einer Hand Project Veranstaltung kennenzulernen, die sie für ihr Unternehmen Thermo Fisher Scientific organisiert haben. Beide sind CSR-Beauftragte ihres Unternehmens. Im Rahmen meiner Artikelserie über CSR-Events hat sich Lars für ein Interview zur Verfügung gestellt.
René: „Hallo Lars! Erst einmal vielen Dank, dass du mir für ein Interview zur Verfügung stehst. Ich organisiere schon seit einigen Jahren Teamevents bzw. CSR-Teamevents. Trotzdem war ich sehr überrascht, als ich die Anfrage bekam, dass Thermo Fisher eine eigene CSR-Abteilung hat. Normalerweise sind meine AnsprechpartnerInnen in der Personalabteilung oder im Marketing. Seit wann gibt es diese Abteilung und auf wessen Initiative geht sie zurück?“
Lars: „Hallo René, das CSR-Team gibt es für den Standort seit Anfang 2022. Thermofisher-weit gibt es über 130 Community Action Councils, die verschiedene Teams leiten. Das Unternehmen unterstützt diese Teams mit finanziellen Mitteln, Informationen und Strukturen.“
René: „Was ist der Zweck der CSR-Abteilung bei Thermo Fisher? Beeinflussen regulatorische Anforderungen wie die CSRD eure CSR-Aktivitäten?“
Lars: „Als größter Thermo Fisher Standort in Deutschland haben wir uns verpflichtet, regelmäßig Aktionen und Veranstaltungen zu organisieren und zu begleiten, um gemeinnützige Organisationen zu unterstützen und Mitarbeiter zu motivieren, sich für diese Aktivitäten zu engagieren und ehrenamtliche Arbeit zu leisten. Nein, die Anforderungen der CSRD beeinflussen unsere Aktivitäten nicht. Wir setzen uns unsere eigenen Ziele.“
Intrinsische Motivation als Antriebsfeder
René: „Wie bist du CSR-Beauftragter geworden und was motiviert dich persönlich, dich für CSR zu engagieren?“
Lars: „Ich wurde von unserem Geschäftsführer gefragt, ob ich Interesse hätte, ein solches Team aufzubauen und habe ohne zu zögern zugesagt. Mir persönlich ist ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur, ein nachhaltiger Lebensstil und eine gerechte Verteilung und damit auch die Unterstützung benachteiligter Menschen wichtig. Dass sich unser Konzern hier engagiert, finde ich sehr gut und unterstütze das, wo und wie ich kann.“
René: „Wie werden die Aktivitäten der CSR-Abteilung von den Mitarbeitenden angenommen?“
Lars: „Sicherlich ist es nicht einfach, die KollegInnen zu motivieren, sich einzubringen und an Veranstaltungen teilzunehmen. Aber wenn es klappt, ist das Feedback durchwegs positiv und diese Erfahrungen und die Gespräche darüber motivieren wieder andere, sich einzubringen. Wir versuchen immer ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Mitarbeiter zu haben, um die richtigen Aktionen zu organisieren. Ein Kuchenbuffet zum Spendensammeln hat schon immer funktioniert“
René: „Welche Projekte oder Initiativen im Bereich CSR/Nachhaltigkeit sind dir persönlich besonders wichtig?“
Lars: „The Hand Project war ein großer Erfolg, auch und gerade durch das direkte Feedback der Menschen, denen geholfen werden konnte. Außerdem haben wir regelmäßige Müllsammelaktionen rund um unseren Standort etabliert. Und jedes Jahr findet mindestens einmal ein Kuchenbuffet statt, wo Selbstgebackenes der KollegInnen verkauft und an eine wohltätige Organisation gespendet wird.“
René: „Gibt es ein CSR-Projekt, das dich besonders inspiriert hat?“
Lars: „Eigentlich jedes. Nur zwei Beispiele: The Hand Project und EinDollarBrille.“
CSR-Abteilung und Aussenwirkung
René: „Getreu dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ finde ich, dass Unternehmen ihre CSR-Aktivitäten öffentlich machen sollten. Was haltet ihr davon?“
Lars: „Auf jeden Fall. Wir versuchen, unsere Aktivitäten in die lokalen Zeitungen zu bringen, in sozialen Netzwerken zu teilen und natürlich auch als Werbung im Kundengespräch zu nutzen. Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit und soziale Kompetenz setzen, werden im internationalen Wettbewerb immer attraktiver.“
René: „Was würdest Du jemandem raten, der CSR in der eigenen Organisation stärker fördern möchte?“
Lars: „Sich von Hindernissen nicht demotivieren lassen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Jeder kleine Schritt ist ein Erfolg.“
René: „Was sind derzeit die größten Herausforderungen bei der Umsetzung von CSR?“
Lars: „Generell kann man sagen, dass wir von unserer Firma Thermo Fisher sehr gut unterstützt werden. Trotzdem ist die Organisation von Events natürlich sehr aufwändig. Es erfordert viel Planung, Kommunikation und Terminkoordination, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen zu einem Termin zusammenzubringen. Insbesondere, da wir auch versuchen, die KollegInnen, die im Home Office sind, einzubinden“.
René: „Was wünschst du dir für die Zukunft?“
Lars: “Nicht selten müssen wir auch unsere Freizeit opfern, um die Veranstaltungen zu organisieren. Das machen wir sehr gerne, weil wir es wichtig finden, dass Thermo Fisher seiner sozialen Verantwortung gegenüber der Gesellschaft gerecht wird. Ich würde mir allerdings wünschen, dass wir weniger Zeit damit verbringen müssten, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu motivieren, an den Veranstaltungen teilzunehmen. Das Feedback nach den Veranstaltungen ist immer gut und die KollegInnen haben meist viel Spaß. Deshalb wäre es schön, wenn die Anmeldungen für die Veranstaltungen schneller und zahlreicher kämen.“
René: „Vielen Dank lieber Lars! Ich wünsche dir alles Gute! Ich hoffe, du findest auch in Zukunft die Kraft und Motivation, dich für die CSR-Abteilung von Thermo Fisher zu engagieren“.